Wie wird Galactose hergestellt?
Bei der Herstellung von Galactose gibt es verschiedene Möglichkeiten: Sie kann durch chemische, enzymatische oder physikalische Verfahren erfolgen. Dabei wird der Milchzucker (das Disaccharid Laktose) aus Milchprodukten (z. B. Molke) in seine Bestandteile Glukose und Galactose aufgespalten. Auch eine Gewinnung aus pflanzlichen Quellen (Hülsenfrüchten, Lärche) ist möglich, aber aufgrund der in diesen Ausgangsprodukten nur gering enthaltenen Galactose-Anteile ungleich teurer.
Die verschiedenen Verfahren bieten allerdings zum Teil erhebliche Nachteile; so kann es bei der im chemischen Trennungsverfahren verwendeten Säurehydrolyse zu teilweise erheblichen Verunreinigungen mit Schadstoffen wie zum Beispiel Schwermetallen kommen. Auch die enzymatische Trennung mithilfe von gentechnologisch gewonnener Lactase (laktosespaltendes Enzym) birgt Risiken, da es dabei zu Verunreinigungen der Galactose mit gentechnologisch gewonnenen Proteinen oder Proteinfragmenten kommen kann.
Als sicherstes Verfahren präsentiert sich die physikalische Aufspaltung der Laktose durch hohen Druck, da dabei weder das Ausgangsprodukt noch die gewonnene Galactose in Berührung mit unerwünschten Substanzen kommen. So können Verunreinigungen verhindert werden. Am Ende des Prozesses steht dann ein hochreines und somit für den Verzehr sicheres Endprodukt.
Ist Galactose ein Arzneimittel?
Nein, bei Galactose handelt es sich um ein Lebensmittel, das in natürlicher Form in verschiedenen Nahrungsmitteln enthalten ist (vor allem in Milchprodukten, in geringeren Mengen aber auch in Hülsenfrüchten, Obst und Gemüse). Galactose ist somit frei verkäuflich und nicht verschreibungspflichtig.
Allgemeine Verzehrempfehlung
Zweimal täglich 6 g (ggf. eingerührt in Wasser oder Tee)
Eine Dose mit 100 g Galactose reicht nach dieser Verzehrsempfehlung für ca. 8 Tage, eine Dose à 250 g reicht für ca. 3 Wochen und eine Dose à 500 g reicht für ca. 5 - 6 Wochen.
Wofür steht das "D" in D(+)Galactose?
Zucker bestehen aus einer Kette aus mindestens 3 C-Atomen. Die häufigsten Zucker Glucose, Galactose und Mannose bestehen aus einer Kette von 6 C-Atomen, daher Hexosen. Die C-Atome sind mit Hydroxyl-(OH)-Gruppen verknüpft, was die Zucker wasserlöslich macht. D oder L bezieht sich auf die Stellung der OH-Gruppe am zweitletzten C-Atom, bei den Hexosen also am C5. Steht sie nach rechts (lat: dextrum), wird sie mit D, steht sie nach links (lat: laevum), wird sie mit L bezeichnet.